Kirchenflucht wächst

NEUREGELUNG Verändertes Steuerverfahren provoziert offenbar Kirchenaustritte

FRANKFURT AM MAIN/DÜSSELDORF/HANNOVER epd/taz | Nach der jetzt verstärkt öffentlich bekannt gewordenen Änderung über die Einziehung der Kirchensteuer auf Kapitalerträge treten immer mehr Gläubige aus der katholischen und der evangelischen Kirche aus. Teilweise liegen die Austrittszahlen über 50 Prozent, teilte der Evangelische Pressedienst mit.

Ab dem 1. Januar 2015 werden die Kirchensteuern auf Kapitalerträge automatisch von den Banken an die Finanzämter weitergeleitet. Die Banken informieren ihre Kunden mit einem Brief über die Änderungen, der aber offenbar von vielen Menschen missverstanden wird.

„Dies ist weder eine neue Steuer noch wird die Kirchensteuer erhöht“, so ein Sprecher der hannoverschen evangelischen Landeskirche. Nur das Einzugsverfahren werde automatisiert und – damit vereinfacht. Kirchenmitglieder, die das neue Verfahren ablehnen, müssen die Steuer nach wie vor über ihre Steuererklärung abführen.

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