Hilfsangebot aus Russland

UKRAINE Beschuss von Donezk geht trotz Aufruf zum Waffenstillstand weiter. Moskau will gegen Preiserhöhungen nach Einfuhrverboten vorgehen

DONEZK/MOSKAU ap/dpa/rtr | Auch nach dem Aufruf der prorussischen Separatisten zu einem Waffenstillstand geht der Kampf um ihre Hochburg Donezk weiter. Bei dem andauernden Beschuss starb am Sonntag ein Mensch, zehn weitere wurden verletzt. Gegen Mittag gab es in der ostukrainischen Stadt innerhalb kurzer Zeit 25 laute Explosionen.

Am Samstag hatte die Rebellenführung zu einer Waffenruhe aufgerufen, um eine „humanitäre Katastrophe“ zu verhindern. Kiew und westliche Regierungen befürchten, dass die Separatisten so den internationalen Druck auf die Ukraine erhöhen wollen, eine russische Hilfsmission ins Land zu lassen. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko erklärte am Samstag, die Ukraine würde humanitäre Hilfe akzeptieren, doch die müsse ohne militärische Unterstützung kommen und durch ihre Grenzkontrollen fahren.

Nach dem Einfuhrverbot für westliche Lebensmittel will Russland indes die befürchteten Preissteigerungen mit Absprachen verhindern. Das sagte ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums in Moskau am Sonntag dem Rundfunksender Echo Moskwy. Ressortchef Nikolai Fjodorow habe bereits mit Vertretern der russischen Lebensmittelbranche über ein mögliches Memorandum gesprochen, mit dem galoppierende Preise abgewehrt werden sollen. „Ein solches Abkommen soll das Gleichgewicht auf dem Markt wahren“, sagte der Sprecher. Eine Arbeitsgruppe bereite nun genaue Verhandlungen vor.

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