Bei Airbus soll fair gespart werden

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Präsident Jacques Chirac haben sich für „eine faire Lastenverteilung“ bei der Sanierung des Flugzeugbauers Airbus ausgesprochen. „Wir sind fest entschlossen, dass bei Arbeitsplätzen und Technologien absolutes Gleichgewicht vorherrschen muss“, verkündeten sie in einer gemeinsamen Erklärung nach einem Gipfeltreffen in Schloss Meseberg bei Berlin. Der Airbus-Mutterkonzern EADS will nächste Woche erneut über das verschobene Sparprogramm „Power 08“ beraten.

Vor dem Verkauf einzelner Werke hat der SPD-Fraktionschef im niedersächsischen Landtag, Wolfgang Jüttner, gewarnt. Airbus habe „ein Liquiditätsproblem und keine unternehmerische Krise“, findet er. Zur Lösung des Finanzproblems sei eine Kapitalerhöhung denkbar.

Der Bürgermeister der niedersächsischen Kleinstadt Nordenham, Georg Raffetseder, sieht die Existenz seiner Stadt gefährdet, sollte Airbus beschließen, das dortige Werk zu schließen. „Käme es zum Äußersten, könnten wir das nicht kompensieren“, sagte Raffetseder. Nordenham gehört neben Varel und Buxtehude zu den besonders gefährdeten Standorten des Flugzeugbauers. In Nordenham arbeitet rund jeder Zehnte bei Airbus. Auch ein Verkauf der Fabrik kommt für ihn nicht in Frage: „Das wäre ein Tod auf Raten. Dadurch würden wir von der technologischen Entwicklung abgekoppelt.“ SMV/DPA

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