Ausnahmezustand

JEMEN Regimetreue Scharfschützen schießen Demonstration in der Hauptstadt zusammen

SANAA afp | Angesichts der anhaltenden regierungskritischen Proteste im Jemen hat Staatschef Ali Abdallah Saleh den Ausnahmezustand verhängt. Der nationale Sicherheitsrat habe diese Entscheidung für das ganze Land gefällt, sagte Saleh am Freitag in Sanaa vor Journalisten. Zuvor waren bei einem Angriff auf Regierungsgegner nach neuen Angaben von Rettungskräften mindestens 41 Menschen getötet und über 100 verletzt worden. Nach Berichten von Augenzeugen schossen Anhänger von Staatschef Ali Abdallah Saleh von umliegenden Dächern auf Demonstranten auf einem Platz vor der Universität der Hauptstadt Sanaa. Die Schüsse setzten ein, als die Demonstranten versuchten, Absperrungen abzubauen. Sie hatten zuvor in Sprechchören gerufen: „Das Volk will den Sturz des Regimes!“

Augenzeugen zufolge handelte es sich bei den Männern, die von den Dächern der umliegenden Häusern das Feuer auf die Menge eröffneten, um regierungstreue „Schläger“. Nach Angaben eines Arztes wurden die meisten Verletzten von Kugeln am Kopf, am Hals und in der Brust getroffen.