Schlacht statt Inhalt

■  Auch im TV-Duell in Rheinland-Pfalz, wo ebenfalls am 27. März gewählt wird, stand die Atomdebatte im Mittelpunkt. Im TV-Duell lieferten sich die beiden Spitzenkandidaten Kurz Beck (SPD) und Herausforderin Julia Klöckner (CDU) am Mittwochabend eine Atomschlacht. Klöckner, die noch vor fünf Monaten im Bundestag für die Laufzeitverlängerung für alle Altmeiler stimmte, trat die Flucht nach vorn an. Sie sprach von einer „Zeitenwende“ und plädierte – wohl selbst für Parteifreunde überraschend – dafür, die sieben Altmeiler „dauerhaft abzuschalten“. Klöckner warf Beck vor, mit seinen Forderungen nach Rückkehr zum Atomkonsens und einer gemeinsamen Gesetzesinitiative zur raschen, juristisch wasserdichten Eliminierung der von CDU und FDP im Bund beschlossenen Laufzeitverlängerungen für die Altmeiler „Wahlkampf auf dem Rücken von Toten und Verletzten zu machen“. Regierungschef Beck bezeichnete die Angriffe als „reine Wahlkampftaktik“. Klöckner konterte: Nach dem rot-grünen Atomausstiegsgesetz wären doch heute noch 16 von 17 Meiler am Netz. Jetzt, nach der Entscheidung der Regierung, seien es sieben weniger. Die Grünen urteilten nach dem Duell harsch: „Skandalschlacht statt inhaltlicher Schlagabtausch.“ (kpk)