Putin verbietet Käse aus der EU

UKRAINE-KRISE Russland reagiert mit Importstopp auf Sanktionen. Ukrainische Armee greift Donezk an, OSZE-Beobachter verlassen die Stadt

DONEZK dpa/taz | Als Reaktion auf die westlichen Sanktionen im Ukraine-Konflikt hat Russland einen Importstopp für Nahrungsmittel aus der EU verhängt. Er habe angeordnet, zum Schutz „nationaler Interessen“ den Import aus Ländern, die Sanktionen gegen Russland erlassen haben, für ein Jahr „zu verbieten oder zu begrenzen“, erklärte Putin am Mittwoch. Betroffen seien einige Agrarprodukte, Rohstoffe und Lebensmittel.

Die ukrainische Armee rückte unterdessen auf das Zentrum der Separatistenhochburg vor. Nur fünf Kilometer vom Hauptplatz entfernt schlugen am Mittwoch Raketen und Artilleriegeschosse ein. Dabei wurden drei Zivilisten getötet. Die Nato beschuldigte Russland, die Krise durch den Aufmarsch von rund 20.000 Soldaten im Grenzgebiet weiter eskalieren zu lassen. Man fürchte, dass Russland unter dem Vorwand eines humanitären Einsatzes Truppen in das Nachbarland entsenden könnte, sagte eine Nato-Sprecherin.

Wegen zunehmender Gefechte in Donezk hat die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) einen Teil ihrer Beobachter aus der ostukrainischen Stadt abgezogen. „Wir waren aus Sicherheitsgründen gezwungen, das Team zu verkleinern“, sagte ein OSZE-Sprecher.

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