„Ein riesiger Eisblock“

Umwelttour über klimafreundliches Wohnen

■ 35, ist Energieberaterin im Zewu-Zentrum für Energie-, Wasser- und Umwelttechnik und organisiert Umwelttouren im Elbcampus.

taz: Frau Renneberg, auf dem „Elbcampus“ der Handelskammer informieren Sie über energiesparendes Wohnen. Wer kommt da hin?

Gisela Renneberg: Eine interessante Mischung aus Fachleuten, Laien und Schulklassen. Ingenieure kommen meistens, um sich den Solar-Eisspeicher anzuschauen. Der ist noch selten.

Was ist das denn?

Das ist ein saisonaler Wärmespeicher. Man speichert die Wärme des Sommers für den Winter und umgekehrt. Am Ende des Winters hat man einen riesigen Eisblock in einem Beton-Reservoir, das in der Erde vergraben liegt. Damit wird das Haus gekühlt, das Eis schmilzt wieder und erwärmt sich. Diese Wärme wird im Winter zum Heizen genutzt, bis das Wasser wieder gefroren ist. Dadurch kann man auf fossile Brennstoffe verzichten.

Was machen Sie für den Klimaschutz?

Als Mieter haben wir wenig Möglichkeiten. Das geht ja vielen Menschen in Hamburg so. Aber wir haben kein Auto, kaufen regionale Produkte und essen wenig Fleisch.

Das Verhalten ist also genauso wichtig wie das Wohnen?

Man kann sein Haus perfekt aufgerüstet haben, wenn man aber jeden Tag 20 Kilometer mit dem Auto zur Arbeit fährt, weil man außerhalb wohnt, verursacht man die gleiche CO2-Emission, wie jemand, der in der Stadt in einer kleinen Altbau-Wohnung lebt und mit dem Rad zur Arbeit fährt. INTERVIEW: LB

Führung: „Energie und gebäudebezogener Klimaschutz“, 16 Uhr, Zum Handwerkszentrum 1