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: Irak schließt Grenzen

Militär greift durch: Übergänge werden umgebaut und Viertel nach Waffen und Extremisten durchkämmt

BAGDAD rtr/afp ■ Die irakische und die US-Armee haben eine neue Sicherheitsoffensive gestartet. Der Irak machte seine Grenzen zum Iran und zu Syrien dicht. Die sechs Übergänge sollen 72 Stunden geschlossen bleiben, um die Stationen umzubauen. Nach US-Angaben sollen Fahrzeuge künftig effektiver durchsucht werden können. Die USA werfen beiden Nachbarländern vor, Extremisten ins Land zu schleusen.

Zentrum von Durchsuchungen war gestern der vorwiegend von Sunniten bewohnte Stadtteil Dora. Die Soldaten rückten aber auch in andere Stadtviertel ein, wo sie Waffen und Munition beschlagnahmten. Bei der Explosion von zwei Autobomben wurden in Dora vier Zivilisten getötet. Nach US-Armeeangaben wurden 14 Verdächtige festgenommen und vier Waffenverstecke entdeckt.

Anders als von seinen Anhängern behauptet hält sich der radikale Schiitenführer Moktada al-Sadr offenbar doch zu einem „kurzen Besuch“ im Iran auf. Sadr sei auf offizielle Einladung ins Nachbarland gereist, sagte ein Berater von Ministerpräsident Nuri al-Maliki gestern. Sadr habe das schon „viele Male“ getan. Soweit er wisse, werde Sadr bald zurückkehren. Der Guardian hatte berichtet, dass weitere Führungsfiguren der Mehdi-Armee Sadrs in den Iran abtauchten, um sich vor der Operation in Sicherheit zu bringen. US-Geheimdienste schätzen die Mehdi-Armee als Iraks gefährlichste Miliz ein.

Indes wurde gestern bekannt, dass am Mittwoch vier US-Soldaten ums Leben kamen. Sie waren nach Militärangaben bei einem Einsatz in der Provinz Dijala unterwegs, als am Straßenrand versteckte Bomben explodierten.