Bushido zu aggro

Am 28. April soll der Skandal-Rapper Bushido in Düsseldorf auftreten. Jugendamt und SPD protestieren

DÜSSELDORF taz ■ Walburga Benninghaus will den Musiker Bushido in Düsseldorf nicht sehen, geschweige denn hören. „Seine Texte sind menschenverachtend“, sagt die Vorsitzende des städtischen Jugendhilfeausschusses. Die Sozialdemokratin will dem Rapper ein Auftrittsverbot in der Landeshauptstadt erteilen: „Wir können nicht nur über Werte reden, wir müssen uns auch für diese einsetzen“, sagt sie. Dass Bushido am 28. April während der Bravo Supershow im ISS Dome auftreten soll, gefällt Benninghaus gar nicht.

Auch Johannes Horn vom Jugendamt Düsseldorf mag Bushidos Musik nicht. „Wir wollen Jugendliche schützen“, sagte Horn der taz, deswegen wolle man „solche Texte nicht in städtischen Einrichtungen“. Dabei ist es schon seit dem vergangenen Jahr verboten, in städtischen Jugendeinrichtungen Musik von Bushido oder dem Hip-Hopper Sido zu spielen.

Mit „solche Texte“ meint Horn die umstrittenen Lieder Bushidos. Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften schätzt einzelne Lieder als jugendgefährdend ein. Seine Texte stehen teilweise wegen nationaler und rassistischer Inhalte auf dem Index. Bushido gilt dennoch als einer der einflussreichsten, aber zugleich auch umstrittensten Deutschrapper. Der Berliner ist mit Titeln wie „Drogen, Sex und Gangbang“ oder „Wer will Krieg“ bundesweit bekannt geworden.

Hallenmanager Manfred Kirschenstein „hält sich aus der Diskussion raus“. Er sieht keine Veranlassung dazu, den Auftritt des Berliner Rappers im ISS Dome zu verbieten. Unterstützt wird Kirschenstein von Bürgermeister Dirk Elbers (CDU). So lange dem Musiker strafrechtlich nichts nachzuweisen sei, könne man dem Veranstalter nicht in sein Programm hereinreden.

CIGDEM AKYOL