Sarkozy und Gaddafi in der Offensive

LIBYEN Frankreich erkennt Rebellen an, Gaddafi massakriert sie

PARIS/BERLIN afp/taz | Im Vorfeld eines entscheidenden EU-Gipfeltreffens in Brüssel heute hat Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy die internationale Diplomatie aufgemischt. Nach einem Treffen mit Vertretern des von den libyschen Rebellen eingesetzten Nationalrats in Paris sagte Sarkozy, Frankreich erkenne den Nationalrat als „rechtmäßige Vertretung“ Libyens an. Es sei die Entsendung eines Botschafters in die Rebellenhauptstadt Bengasi geplant. Im Umfeld Sakozys hieß es ferner, der Franzose wolle heute der EU Luftangriffe auf die Kommandostrukturen des libyschen Machthabers Gaddafi vorschlagen.

Die diplomatische Offensive Sarkozys kommt parallel zur bisher größten militärischen Offensive Gaddafis im Kampf gegen die libyschen Rebellen. Nachdem die Gaddafi-Streitkräfte am Mittwochabend die Rückeroberung der Stadt Sawijah im Westen des Landes vermeldet hatten, starteten sie gestern schwere Angriffe auf die Rebellen im ostlibyschen Ölhafen Ras Lanuf. Augenzeugen berichteten von zahlreichen Toten und Verletzten.

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