Blackout im Bundestag legt Parlamentsarbeit lahm

BUNDESTAG Im Regierungsviertel fällt der Strom aus. Kanzleramt dank Notversorgung nicht betroffen

BERLIN dpa | Ein Stromausfall im Regierungsviertel hat den Bundestag am Dienstag stundenlang nahezu arbeitsunfähig gemacht. Computer funktionierten nicht, Abgeordnetenbüros und Fraktionen waren längere Zeit nur schwer per Telefon zu erreichen. Aufzüge fuhren dagegen noch. Gegen Mittag schickten die Fraktionen einige hundert Mitarbeiter nach Hause.

Auslöser des Blackouts waren Tiefbauarbeiten im Regierungsviertel, bei denen am Morgen drei Kabel zur Versorgung von Bundestag und Bundeskanzleramt beschädigt worden waren. Dank Notstromversorgung war die Regierungszentrale aber kaum betroffen. „Kanzleramt und Presseamt nicht betroffen, alles funktioniert bestens“, twitterte Regierungssprecher Steffen Seibert.

Auch im Bundestag waren die Auswirkungen nicht allzu gravierend: In der Karnevalswoche gibt es keine Plenarsitzungen, die meisten Abgeordneten waren am Faschingsdienstag in ihren Wahlkreisen. Ein Sprecher der Unionsfraktion sagte gegen Mittag: „Ein Großteil der Leute wird jetzt nach Hause gehen.“ Dies sei der Verwaltung und den Fraktionsmitarbeitern nahegelegt worden. Die FDP-Fraktion ordnete ab 13 Uhr „Dienstbefreiung“ an. In mehreren Büros stellten die Mitarbeiter ihre Telefone auf die Wahlkreisnummer der Abgeordneten um. „Die gesamte Kommunikation läuft über Handy und Twitter“, sagte ein Sprecher der FDP-Fraktion. Bei der Grünen-Fraktion hieß es: „Wir sind arbeitsunfähig.“ Dort gab es zudem die Befürchtung, dass auch der Notstrom aus einem Aggregat knapp werden könnte.

Wegen des Stromausfalls wurde dazu aufgerufen, die Aufzüge zu meiden und Toiletten nicht mehr zu benutzen. Zwar sollten die Fahrstühle mit Notstrom betrieben werden, es bestand aber dennoch die Gefahr, stecken zu bleiben.