Die Sorgen des Handels

KONJUNKTURUMFRAGE Wegen der unsicheren Lage in der Ukraine fürchten der Groß- und Außenhandel um ihren Umsatz

Die unsichere Lage in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland belasten den norddeutschen Groß- und Außenhandel. Zwar verzeichnete die Branche im zweiten Quartal des Jahres immer noch leicht steigende Umsätze, doch das Wachstum verlangsamte sich von 3,5 auf 1,2 Prozent, teilte der Branchenverband AGA mit. „Der Ton zwischen Russland und der EU hat sich deutlich verschärft“, sagte AGA-Präsident Hans Fabian Kruse zur aktuellen Konjunkturumfrage des Verbandes. „Deshalb verschlechtert sich die Situation für die norddeutschen Händler.“

Während in Niedersachsen und Bremen die Umsätze um mehr als vier Prozent anzogen, stagnierte der Groß- und Außenhandel in Hamburg. Schleswig-Holstein lag mit 1,8 Prozent Wachstum dazwischen; für Mecklenburg-Vorpommern lagen nicht genug Daten für eine belastbare Aussage vor. Die Perspektiven für den Rest des Jahres beurteilten die befragten Firmen durchaus zuversichtlich, aber doch nicht so positiv wie noch im Frühjahr. 54,3 Prozent (Vorquartal: 56 Prozent) erwarten steigende Umsätze, ein knappes Viertel auch mehr Gewinn. 58 Prozent (61 Prozent) sind insgesamt optimistisch gestimmt. Der AGA-Indikator sank um 9 auf 122 Punkte; das signalisiert immer noch eine relativ gute Geschäftslage.

Der Groß- und Außenhandel sowie unternehmensnahe Dienstleistungen dieses Bereichs setzen in Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern mit 3.500 Unternehmen rund 462 Milliarden Euro im Jahr um und beschäftigen rund 150.000 Mitarbeiter.  (dpa)