DAS WAR SREBRENICA

Das Massaker von Srebrenica ist eines der größten Verbrechen des bosnischen Krieges (1992 bis 1995). Am 10. Juli 1995 begann der Angriff bosnisch-serbischer Truppen auf die ostbosnische Stadt. Zu diesem Zeitpunkt drängten sich 40.000 Menschen in dem ursprünglich kaum 8.000 Einwohner zählenden Ort. Die meisten waren muslimische Flüchtlinge aus der Umgebung. Nach den serbischen Eroberungen von zwei Dritteln des Territoriums Bosnien und Herzegowinas 1992 waren Srebrenica und die kaum 40 Kilometer entfernte Stadt Zepa Enklaven im serbisch kontrollierten Gebiet geblieben. 1993 zur UN-Schutzzone erklärt, hielten sich hier auch holländische UN-Truppen auf.

Die holländischen Soldaten leisteten keinen Widerstand gegen die serbischen Truppen. Die Bevölkerung der Stadt floh in heller Panik in das sechs Kilometer entfernte UN-Quartier in Potocari und erhoffte sich dort Schutz von den UN-Truppen. Doch die sahen zu, als am 12. Juli die Massaker begannen.

Der bis heute untergetauchte und als Kriegsverbrecher gesuchte General Ratko Mladić ließ Männer und Jungen von den Frauen und Kindern trennen. Daraufhin versuchten 20.000 Männer und Jungen in Richtung der 100 Kilometer entfernten und von bosnischen Truppen gehaltenen Region um Tuzla zu fliehen. Der Zug wurde von serbischen Truppen aus Hinterhalten beschossen. Nach den bisher offiziellen Zahlen wurden in den folgenden Tagen etwa 8.100 Menschen ermordet, nach Angaben der Opferverbände mussten mehr als 10.000 Menschen ihr Leben lassen.

Nur rund 10.000 Männern und Jungen gelang es, auf das sichere Gebiet um Tuzla zu gelangen. Frauen und Kinder wurden in serbischen Bussen an die Frontlinie nach Tuzla transportiert, dabei kam es zu Vergewaltigungen. ER