Start für Weserkraft

Umweltbehörde gibt grünes Licht für Wasserkraftwerk am Weserwehr. Nachbesserungen beim Fischschutz

Die Bremer Umweltbehörde hat am Freitag die seit Monaten erwartete Genehmigung zum Bau eines Wasserkraftwerks am Bremer Weserwehr erteilt. Kritik an den Planungen hatten insbesondere Fischereiverbände geäußert, die große Verluste an Fischen durch die Turbinen befürchteten. Der Geschäftsführer der Weserkraftwerk Bremen GmbH, der frühere Viertel-Bürgermeister Hucky Heck, sagte, man habe die Kritik als Anregung aufgefasst und die bereits neue Maßstäbe setzenden Vorkehrungen zum Fischschutz in mehreren Punkten noch weiter verbessert. So sollen nach Informationen der taz Pumpen und regelbare Klappen an der unteren Mündung des Fischpasses sicherstellen, dass aufsteigende Fische unabhängig vom Tidestand das Kraftwerk problemlos passieren können. An den verschiedenen Bypass-Vorrichtungen für stromabwärts schwimmende Fische sollen verbesserte Zähl-Vorrichtungen prüfen, ob und welche Fische welchen Bypass nehmen – um diese Durchschlupfe und die Lockströmungen dahin gegebenenfalls optimieren zu können. Umweltsenator Ronald-Mike Neumeyer (CDU) will den 180 Seiten starken Planfeststellungsbeschluss samt der darin enthaltenen Auflagen am Montag öffentlich erläutern.

Heck sagte, mit dem Beschluss in der Hand könne nun die konkrete Bauplanung erfolgen, die Leistungen ausgeschrieben und – Ende des Jahres – ein Finanzierungsprospekt erstellt werden. Die auf zwei Jahre veranschlagten Bauarbeiten für das 10-Megawatt-Kraftwerk sollen Anfang 2008 beginnen. Die Turbinen sollen Strom für 12.500 Haushalte liefern und der Atmosphäre jährlich 32.000 Tonnen Kohlendioxid ersparen.

Offen ist, ob die Fischereiverbände das Projekt nach den weiteren Verbesserungen beim Fischschutz akzeptieren oder den Beschluss gerichtlich anfechten – und ob dies zu einer weiteren Verzögerung der Planungen führt. sim