Wider die Zwei-Klassen-Gesellschaft am Arbeitsmarkt

LEIHARBEIT Am Aktionstag „Arbeit – sicher und fair“ wurde nordweit gegen Billigjobs protestiert

Am bundesweiten Aktionstag „Arbeit – sicher und fair“ nahmen am Donnerstag allein an der Küste 10.000 Arbeitnehmer aus mehr als 90 Betrieben an Kundgebungen und Versammlungen gegen die zunehmende Leiharbeit teil.

„Wir werden nicht hinnehmen, dass die Arbeitgeber den Aufschwung nutzen, um neue Billigjobs zu schaffen“, sagte Jutta Blankau, Bezirksleiterin der IG Metall Küste. „Von der Bundesregierung verlangen wir, dass sie endlich ihre Blockadehaltung aufgibt und den Grundsatz „Gleiche Arbeit – gleiches Geld“ gesetzlich festschreibt.“

In Schleswig-Holstein folgten etwa in der Region Unterelbe nach Gewerkschaftsangaben knapp 2.500 Beschäftigte aus 33 Betrieben dem Aufruf. Auch in Flensburg, Kiel und Hamburg wurde protestiert. Neben der IG Metall beteiligten sich auch andere Gewerkschaften wie Ver.di und die GEW.

Unterstützung gab es auch aus der Politik. Die Gewerkschaften machten auf nicht akzeptablen Missstand aufmerksam: „Dass Leiharbeitnehmerinnen und -arbeitnehmer bis zu 43 Prozent weniger verdienen als die Stammbelegschaft, obwohl sie die gleiche Arbeit leisten“, sagte der Kieler SPD-Fraktionsvorsitzende Ralf Stegner. „Damit Leiharbeitnehmer nicht dauerhaft im Niedriglohnsektor bleiben und um ihr Armutsrisiko zu verringern, brauchen wir dringend einen gesetzlichen Mindestlohn für diese Branche.“ Gleichen Lohn für gleiche Arbeit forderten auch Linke und der SSW. (dpa)