Keine Chance gegen Blitzübelkeit

Das aggressive Noro-Virus grassiert in Hamburg. Durchfall und Erbrechen gehen zum Glück schnell vorüber

Durchfall-Erreger in der Stadt: Seit Anfang des Jahres geht das Noro-Virus in Hamburg um. Es ist das häufigste Magen-Darm-Virus weltweit und führt zu starkem Durchfall, Erbrechen und allgemeiner Übelkeit. Laut dem Institut für Hygiene und Umwelt hat es in der Hansestadt bereits in den ersten drei Wochen des Jahres 470 registrierte Fälle gegeben. Obwohl das Virus meldepflichtig ist, ist die tatsächliche Zahl der Erkrankungen unbekannt.

Menschen in Gemeinschaftseinrichtungen wie Krankenhäusern, Altenheimen oder Kindergärten sind besonders gefährdet. Dort hat das Virus die idealen Bedingungen um sich auszubreiten: viele Menschen auf engem Raum. Deshalb ist das Noro-Virus in den Wintermonaten stärker verbreitet als im Sommer.

Trotz der vermehrten Infektionen in den letzten Wochen, bestehe kein Grund zur Panik, sagt Sigrid Baumgarte, Virologin am Institut für Hygiene und Umwelt. „Das Noro-Virus ist kein gefährliches Virus“, sagt Baumgarte, „es besitzt nicht das Potenzial zu töten, sondern heilt zu 99,9 Prozent vollkommen aus.“ Berichten aus der Boulevardpresse über eine Frau, die an Noro gestorben sei, steht Baumgarte skeptisch gegenüber: „An Erbrochenem kann man auch in einem anderen Zusammenhang ersticken, wenn man geschwächt ist. Da muss nicht das Noro-Virus die Ursache sein.“

Wer sonst kerngesund sei, überstehe die Infektion gut, sagt Janne Klöpper, Pressesprecherin am Institut für Hygiene und Umwelt. Kinder, Ältere und chronisch Kranke hätten „mit der Krankheit stärker zu kämpfen“. Die Erkrankung verläuft meist kurz und heftig und klingt nach zwei bis drei Tagen wieder ab. Die ersten Symptome einer Infektion wie starke Übelkeit treten schon nach zwölf Stunden auf. Nach 24 Stunden ist die akute Erkrankung meist abgeklungen.

Bis zum jetzigen Zeitpunkt gibt es gegen das Virus weder ein spezielles Medikament noch einen Impfstoff. „Am besten kann man sich schützen, indem man verstärkt auf die Grundhygiene achtet“, sagt Klöpper. „Nach jedem Gang zur Toilette sollte man sich die Hände mit Seife waschen.“ JB