Bank gegen USA und Europa

BRICS Große Schwellenländer gründen eigenes Geldhaus und Hilfsfonds – sie wollen damit unabhängiger von Weltbank und Währungsfonds werden

FORTALEZA rtr | Sie sind es satt, bei wichtigen Entscheidungen von Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) untergebuttert zu werden: Bei ihrem Gipfel im brasilianischen Fortaleza hat die Gruppe der wichtigsten Schwellenländer ihre eigenen Finanzinstitutionen gegründet. Nach langem Streit gaben die Staats- und Regierungschefs von Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – die sogenannten Brics-Staaten – den Startschuss für eine gemeinsame Entwicklungsbank und einen Hilfsfonds. Beiden Institutionen sollen jeweils Mittel in Höhe von rund 100 Milliarden Dollar zur Verfügung stehen. Die Brics-Staaten sind seit Längerem unzufrieden damit, dass beim IWF vor allem USA und Europäer das Sagen haben.

Die Entwicklungsbank soll ihren Sitz in Schanghai haben und von einem Inder geführt werden. Mit ihrer Gründung wollen die Staaten ihr stärkeres Gewicht in der Welt deutlich machen. Sie vereinen inzwischen ein Fünftel der globalen Wirtschaftskraft und stellen fast die Hälfte der Weltbevölkerung. Doch schon gibt es Risse im Bündnis der Aufsteiger. Die Furcht vor der Dominanz Chinas ist groß.

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