Sylt retten mit Klimaschutz

Schleswig-Holstein wird in den nächsten drei Jahren zusätzlich 14 Millionen Euro für den Küstenschutz auf der Nordseeinsel Sylt ausgeben. „Sylt lebt vom Strand. Wir werden der Verantwortung für diese Insel gerecht“, sagte Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) gestern, nachdem er sich vor Ort über Sturmschäden am Strand und an den Dünen informiert hatte. „Was ich gesehen habe, ist eine bedrohliche Situation.“ Anhaltende Stürme haben seit November fast eine Million Kubikmeter Sand ins Meer gespült, an einigen Gebieten der Insel ist er komplett abgetragen. Diese Situation erfordere Sofortmaßnahmen, befand Carstensen: „Jetzt geht es an die Substanz der Insel. Wir machen uns Sorgen.“ Auch Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) kündigte gestern finanzielle Unterstützung für die ostfriesischen Inseln an.

Am Strand von Sylt wurde Carstensen von Greenpeace-Aktivisten erwartet. Sie forderten einen besseren Klimaschutz ein. „Mit Küstenschutzmaßnahmen wie Sandvorspülungen ist Sylt auf Dauer nicht zu retten“, sagte Greenpeace-Experte Jörg Feddern. Die Insel sei ein Beispiel dafür, dass der weltweite Klimawandel erste Opfer fordere. Die ungewöhnlich heftigen Stürme seien eine Folge der Erderwärmung. Sollten die Polkappen schmelzen, drohe den Nordseeinseln noch weit größere Gefahr, sagte Feddern. Die Politik müsse nun dringend und weltweit das Klima schützen. DPA/TAZ