Bleibt standhaft!

ÄGYPTEN Zehntausende kommen zum „Tag des Abgangs“ auf dem Tahrir-Platz in Kairo zusammen und fordern unverdrossen weiter den Rücktritt von Präsident Husni Mubarak. Der Westen hält sich immer noch bedeckt

KAIRO dapd | Zehntausende haben sich von den tagelangen blutigen Auseinandersetzungen am Tahrir-Platz nicht abschrecken lassen und am Freitag dort wieder gegen Staatspräsident Husni Mubarak demonstriert. Die Menschen sangen die Nationalhymne oder beteten. Da laut Berichten des staatlichen Fernsehens auch ranghohe Militärs zugegen waren, hatten die Proteste zumindest deren Billigung. Die Wagenkolonne des Generalsekretärs der Arabischen Liga, Amr Mussa, wurde von „Wir wollen dich als Präsidenten“-Rufen begrüßt.

Das Ausland verhält sich zumindest nach außen hin immer noch zurückhaltend. Die EU-Staats- und Regierungschefs haben bei ihrem Gipfel in Brüssel weder den Rücktritt Mubaraks gefordert noch vorgezogene Neuwahlen. In einer gemeinsamen Erklärung konnten sie sich lediglich darauf verständigen, dass der „geordnete Übergangsprozess“ sofort beginnen müsse. Die USA verhandeln hinter den Kulissen aber offenbar mit ranghohen Vertretern der ägyptischen Regierung über einen sofortigen Rückzug Mubaraks.

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