heute in bremen
: Frauen in Zeitnot

Das Projekt MOSAIK tagt zum Thema „Kompetenzentwicklung junger Mütter“

taz: Was ist MOSAIK?

Marianne Friese, Leiterin von MOSAIK und Professorin für Berufspädagogik an der Uni Gießen: Das wissenschaftliche Projekt wurde im Jahr 2000 an der Uni Bremen ins Leben gerufen. Es hat zum Ziel, bessere Voraussetzungen für die Kompetenzentwicklung von jungen Müttern zu schaffen.

Was meinen Sie mit „jungen“ Müttern?

Unsere Zielgruppe sind zum einen Mädchen, die bereits mit 13 oder 14 Jahren Mutter werden und ihren Schulabschluss nachholen müssen. Aber auch Frauen bis 27 Jahre, die beruflich integriert werden sollen.

Das hört sich nach großen Unterschieden an…

Deshalb ist es schwierig, passgenaue Konzepte zu entwickeln.

Wo bestehen Überschneidungspunkte?

Das Problem aller jungen Mütter ist die Zeitnot, die aus der Unvereinbarkeit von Familienpflichten und beruflicher Entwicklung entsteht. Wir haben daher ein Konzept zur Teilzeitberufsausbildung und zur Teilzeitberufsvorbereitung entwickelt. Dabei geht es nicht nur um finanzielle, sondern auch psychische Unterstützung seitens staatlicher Einrichtungen.

In Bremen kooperieren Sie mit der „Bremer Förderkette junger Mütter“. Was haben Sie bisher bewirkt?

Wir haben hier eine bundesweit einmalige Koordinationsstelle geschaffen, die Verantwortliche aus Politik, Verwaltung und Bildungseinrichtungen an einen Tisch holt.

Wozu veranstalten Sie die heutige Fachtagung?

Es besteht sehr viel Diskussionsbedarf. In erster Linie geht es darum, unsere Forschungsergebnisse zu kommunizieren. Zum anderen um die Frage, wie wir das Bremer Modell bundesweit etablieren können.

Fragen: Nina Kim Leonhardt