OSZE-Beobachter wieder frei

UKRAINE Kurz vor dem Auslaufen der verlängerten Waffenruhe gibt es erste Zeichen einer gewissen Entspannung. Kämpfe gehen aber dennoch weiter

MOSKAU ap/taz | Einen Tag vor Ende der verlängerten Waffenruhe hat sich die Lage im Ukraine-Konflikt ein wenig entspannt. Die prorussischen Separatisten ließen am Samstag die festgehaltenen vier OSZE-Beobachter nach gut einem Monat frei. Die Freilassung war eine der Forderungen der EU an die Separatisten und an Russland gewesen. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hatte am Freitag eine einwöchige Waffenruhe um drei Tage verlängert. Sie gilt bis Montag 22 Uhr (Ortszeit).

Dennoch wurde an einigen Orten weitergekämpft: In der Nähe der Stadt Slawjansk wurden mindestens drei Soldaten getötet und vier verletzt. Separatisten hätten Regierungstruppen unter Beschuss genommen, sagte ein Militärsprecher.

Die vier in Lugansk gefangenen Beobachter seien von der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa in Donezk in Empfang genommen worden, sagte ein OSZE-Sprecher. „Es geht ihnen gut und sie sind guter Dinge“, sagte er.

Der Anführer der Separatisten, Alexander Borodaj, erklärte nach der Freilassung: „Wir haben unsere Verpflichtung gegenüber der ukrainischen Seite erfüllt.“

Die EU hatte Russland ein Ultimatum bis Montagabend gestellt, Druck auf die Separatisten auszuüben und eine Verbesserung der Lage in der Ostukraine zu erwirken. Unter anderem soll Russland dafür sorgen, dass es einen Mechanismus zur Überwachung der Waffenruhe gibt und dass drei Grenzposten an die Ukraine zurückgegeben werden. Zudem sollen „substanzielle Verhandlungen“ über den Friedensplan von Poroschenko beginnen.

Russlands Außenminister Sergei Lawrow griff die USA am Samstag in einer Rede scharf an. Washington ermutige die Führung in Kiew zur Konfrontation mit Russland, sagte er. Die Chancen auf ein Ende des Konflikts wären höher gewesen, wenn nur Russland und Europa darüber verhandelt hätten.