Arabischer Frühling

ÄGYPTEN Volksaufstand weitet sich aus. Regime setzt auf Gewalt, doch die Zeit der Einschüchterung scheint vorbei

Wie lange hält sich Ägyptens Regime? Die Proteste gegen Präsident Husni Mubarak sind gestern weiter eskaliert. Am Abend brannte die Zentrale der Regierungspartei in Kairo, die Armee war im Einsatz.

Suez, die Industriehafenstadt, brennt schon seit Tagen, die Staatsmacht scheint sich dort geschlagen gegeben zu haben: Mindestens acht große Polizeiwagen wurden gestern von fliehenden Sicherheitskräften zurückgelassen, die Polizeistation stand in Flammen. In Suez hatte es am Dienstag die ersten Toten gegeben, täglich wird demonstriert: „Wir wollen unser Menschenrecht!“ Am Donnerstag versammelt sich die wütende Menge vor der Polizeistation, es folgen Straßenschlachten (Foto). „Suez ist Ägyptens Sidi Bouzid“, heißt es im Internet unter Anspielung auf den Ursprungsort von Tunesiens Volksaufstand. Menschenrechtler melden am Donnerstagnachmittag, Suez sei abgeriegelt, Strom und Wasser seien gekappt. Am Freitag tragen Demonstranten einen Toten durch die Straßen. Al-Dschasira berichtete am Nachmittag, die Polizeistation sei besetzt, die Gefangenen seien frei. Das Stadtzentrum steht laut Augenzeugen unter Kontrolle der Demonstranten.

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