Höhere Boni für Gülle und Mist

LANDWIRTSCHAFT Die Bundesregierung will die Förderung von Mais für Biogasanlagen kappen

BERLIN taz | Die Bundesregierung will die finanziellen Anreize zur Erzeugung von Biogas ändern. Derzeit laufen rund 90 Prozent der Biogasanlagen mit Mais, weil das nach dem Gesetz für erneuerbare Energien die höchsten Bonuszahlungen bringt. Umweltschützer warnen seit Langem vor den Monokulturen. Der Mais verdränge Feldfrüchte für die Nahrungsmittelproduktion, die Pachtpreise seien in manchen Regionen enorm gestiegen, sagte CSU-Bundesagrarministerin Ilse Aigner am Freitag. Die Nutzung von Biogas sei nach wie vor „interessant“. Es entsteht, wenn in luftdichten Tanks organische Stoffe vergären. Aus dem Gas können Strom und Wärme gewonnen werden. Die Anlagen können aber auch Speisereste, Gülle, Mist und Ähnliches verwerten. „Auf diese Reststoffe wollen wir die Förderung lenken“, so Aigner. Es ist ein erstes Signal an die Branche. Wie stark die Kürzungen ausfallen, sei noch nicht klar, sagte Aigner. Zunächst wolle die Bundesregierung „die Auswirkungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes evaluieren.“ Der Bericht soll im Mai vorliegen. Ab Anfang 2012 sollen dann neue Fördersätze gelten. HG