heute in bremen
: „Manche haben verlernt, zu lachen“

Yogameister und Soziologe Nepal Lodh führt heute in die Praxis des Lach-Yoga ein

taz: Bei Yoga denken viele an ernste Gesichter und Stille. Sie aber veranstalten ein Lach-Yoga-Seminar. Was ist das, Herr Lodh?

Nepal Lodh (Yogameister): Lach-Yoga ist eine Art von Yoga, bei der es darum geht, ohne äußeren Anlass zu lachen: Das Lachen kommt von innen. Denn das Leben ist Freude, und wir genießen es.

Durchs Lachen?

Ja, auch: Es ist ein ungewöhnliches Ereignis, als Mensch geboren zu sein. Das geschieht jedem vielleicht alle 100 Jahre einmal – dann sinkt er wieder zurück in die Urmaterie. Das Lachen aus dem Inneren heraus ist die Freude darüber, als Mensch geboren zu sein und mitgestalten zu können.

Der Lach-Yoga-Kurs findet regelmäßig statt…

Ja, einmal im Monat. Das ist ein offener Termin, zu dem jeder kommen kann…

fällt es vielen, die zu Ihnen kommen, schwer, ohne Anlass zu lachen?

Manche haben verlernt zu lachen, weil sie sich an eine negative Sicht aufs Leben gewöhnt haben. Sie meinen, dass sie zu viele Enttäuschungen erfahren haben, oder sie machen sich Sorgen um die Zukunft. Aber unsere Enttäuschungen sind nicht größer als die Freude darüber, geboren zu sein. Die Praxis des Lach-Yoga besteht darin, sich ganz auf das Jetzt zu konzentrieren, nicht in die Zukunft zu schauen oder in die Vergangenheit.

Also eine Bewusstwerdung?

Eine Bewusstmachung dadurch, dass ich mich in mich selbst zurückziehe und auch die Belastungen der fünf Sinne ablege.

fragen: benno schirrmeister

19 Uhr, Hindu-Akademie Nepal Lodh, Schwachhauser Heerstr. 266, Anmeldung: ☎ (04 21) 23 93 99