Rätsel um vermisstes Flugzeug

Indonesische Behörden ziehen Berichte vom Fund des Wracks und 90 Toten zurück

JAKARTA ap ■ Einen Tag nach dem Verschwinden eines indonesischen Flugzeugs mit 102 Menschen an Bord haben sich die Hinweise auf einen Absturz verdichtet. Von der Maschine fehlte gestern aber noch jede Spur. Ein Wrack sei noch nicht gefunden worden, widersprach Verkehrsminister Hatta Radjasa im Radiosender el-Shinta Angaben, dass die abgestürzte Maschine und die Leichen von 90 Insassen auf Sulawesi entdeckt worden seien.

Die Suche wurde am Abend ausgesetzt. Berichte über den Fund des Wracks am Dienstagmorgen beruhten nach Angaben Radjasas auf Gerüchten von Dorfbewohnern, die an die Behörden weitergegeben worden seien. Luftwaffensprecher Eddy Suyanto, der zuvor ebenfalls vom Fund der Boeing 737 berichtet hatte, entschuldigte sich für die falschen Angaben. Auch Mitarbeiter der Flugsicherung hatten erklärt, 90 Todesopfer seien geborgen worden. Zwölf Menschen würden noch vermisst.

Das Flugzeug der Billigfluggesellschaft Adam Air war auf dem Weg von der Insel Java nach Sulawesi (Celebes) von den Radarschirmen verschwunden, nachdem der Pilot zwei Notrufe abgesetzt hatte. An Bord der Boeing 737-400 befanden sich 96 Passagiere, darunter elf Kinder, sowie sechs Besatzungsmitglieder.

Die Maschine war nach Angaben der Flugsicherung 17 Jahre alt und hatte mehr als 45.000 Flugstunden hinter sich. Sie war zuletzt am 25. Dezember gewartet worden. Die Fluggesellschaft Adam Air war im vergangenen Jahr wegen Ausfällen im Navigationssystem und nicht eingehaltener Sicherheitsbestimmungen in die Kritik geraten.