BEHANDLUNGSFEHLER
: Ärztekammer zählt 12.000 Beschwerden

BERLIN | Rund 12.000 Patienten haben sich nach einem Bericht des Spiegel im vergangenen Jahr wegen vermuteter Behandlungsfehler bei den deutschen Ärztekammern beschwert. In rund 8.000 Fällen hätten die Gutachter Entscheidungen gefällt, dabei habe sich in etwa 2.200 Fällen der Verdacht bestätigt, meldet das Hamburger Nachrichtenmagazin. Der Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, führt dies auf wachsenden Stress zurück: „Seit Jahren steigt die Arbeitsintensität in deutschen Kliniken und Praxen.“ Offiziell stellt die Bundesärztekammer ihre Fehlerstatistik heute in Berlin vor.

Lange Arbeitszeiten und ständiger Leistungsdruck erhöhten die Fehlerwahrscheinlichkeit, sagte Montgomery. Daher sei „bemerkenswert“, dass die Zahl der registrierten Behandlungsfehler in den letzten Jahren weitgehend konstant geblieben sei. Auch die Krankenkassen prüfen Verdachtsfälle: Ihr Medizinischer Dienst hatte 2013 rund 14.600 Gutachten erstellt und dabei knapp 3.700 Behandlungsfehler festgestellt. Unklar ist, wie viele Patienten sich direkt an Gerichte wandten. (epd)