TARIFVERHANDLUNGEN BEI DER BAHN
: Nach Gesprächsabbruch drohen Bahnstreiks

BERLIN | Bahnfahrer müssen in den nächsten Wochen doch noch mit Streiks rechnen. In der Nacht zum Freitag erklärten die großen Privatbahnen ihre Gespräche mit der Lokführergewerkschaft GDL über einen bundesweiten Tarifvertrag für gescheitert. Die GDL schloss daraufhin Streiks nicht mehr aus. „Das ist ein Schlag ins Gesicht für alle Lokomotivführer, die in den vergangenen sechs Monaten geduldig darauf gehofft haben, dass das Lohndumping im deutschen Eisenbahnverkehr beendet wird“, sagte GDL-Chef Claus Weselsky.

Bis Anfang Februar soll es aber keine Streiks geben. Dann will die Gewerkschaft über das weitere Vorgehen beraten. Die großen sechs Privatbahnen warfen der GDL vor, keine Bereitschaft zu Kompromissen zu zeigen. Sie habe sich seit Beginn der Verhandlungen überhaupt nicht bewegt, so eine Verhandlungsführerin. Die Privatbahnen machen etwa ein Fünftel des Regionalverkehrs aus. Am Montag hatte sich die größere Eisenbahngewerkschaft EVG, die aber nur wenige Lokführer vertritt, mit den Privatbahnen und der DB auf einen Branchentarifvertrag geeinigt. (rtr)