Dreißig für einen Autor

AUFRUF Ein Preis für Wolfgang Welt

„Mit seinem Schreiben inspiriert Wolfgang Welt weit über das Ruhrgebiet hinaus zahlreiche Leser und Schriftsteller.“ So beginnt ein Aufruf von 30 Schriftstellern, Literaturwissenschaftlern und Kritikern mit dem Ziel, um einen Literaturpreis für den Autor zu werben. Eine ungewöhnliche Maßnahme, aber Wolfgang Welt ist ja auch ein ungewöhnlicher Autor.

„Ich will einigen Leuten ein Denkmal setzen, die sonst nicht mal einen Grabstein kriegen würden“, hat er mal als seinen Schreibimpuls formuliert. Seine Trilogie des Scheiterns, „Buddy Holly auf der Wilhelmshöhe“, ist zum Glück als Suhrkamptitel greifbar. Aber die Anerkennung, die er verdient, hat dieser Autor, der im Brotjob als Nachtportier im Schauspielhaus Bochum arbeitet, bislang immer noch nicht bekommen. Und so heißt es in dem Aufruf weiter: „Einen Literaturpreis hat Wolfgang Welt bis heute nicht erhalten. Wir, die Unterzeichner, schlagen deshalb Wolfgang Welt für den Literaturpreis Ruhr, der bedeutendsten Auszeichnung der Region vor. Wolfgang Welt hat den Preis verdient – und das Ruhrgebiet Wolfgang Welt.“ Der Einsendeschluss für Vorschläge endet bei diesem Preis am 20. Juni. Diese Frist ist also gewahrt.

Unterzeichnet haben den Aufruf: Marc Degens, Walter Gödden, Katja Kullmann, Frank Schäfer, Martin Willems, Steffen Stadthaus, Willi Winkler, Jan Christoph Hauschild, Norbert Wehr, Ulrike Janssen, Moritz Müller-Schwefe, Peter Körte, Herbert Debes, Hans-Ulrich Müller-Schwefe, Wolfgang Frömberg, André Menke, Florian Neuner, Klaus Bittermann, Friedrich Küppersbusch, Dirk Knipphals, Falko Hennig, Fritz Eckenga, Matthias Altenburg, Frank Goosen, Wolfgang Höbel, Klaus Ferentschik, Dietmar Dath, Hilmar Klute, Jan Off sowie Peter Handke, der schon 2012 ein Vorwort zum Sammelband „Ich schrieb mich verrückt“ von Wolfgang Welt beigesteuert hat. taz