Deutsche soll Bomben in Athen verschickt haben

HAFT In Athen verhaftete Deutsche wird verdächtigt Terroristin zu sein, ein Kind der RAF ist sie aber nicht

BERLIN/ATHEN taz/dpa/afp | Wirbel um eine in Griechenland verhaftete Deutsche: Die 27-Jährige steht im Verdacht, Mitglied der anarchistischen Gruppe zu sein, die Ende 2010 eine Paketbombe ins deutsche Kanzleramt schickte. Griechische und deutsche Medien hatten berichtet, die Frau sei eine Tochter der früheren RAF-Terroristin Barbara Meyer. Diese Darstellung hat die Bundesanwaltschaft inzwischen zurückgewiesen. „Nach allem, was man bislang weiß, ist das auszuschließen“, so ein Sprecher.

Die griechische Polizei hatte die Studentin am Freitag in Athen festgenommen. Sie soll eine Bekannte von vier am Vortag inhaftierten mutmaßlichen Mitgliedern der Untergrundorganisation „Verschwörung der Feuerzellen“ sein. Die Gruppe hatte sich im Dezember 2010 dazu bekannt, mehrere Briefbomben an europäische Politiker, darunter auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, verschickt zu haben.

Der Anwalt der Inhaftierten weist jede Verwicklung seiner Mandantin in Anschläge zurück. Am Montag entscheidet nun der Haftrichter, ob die 27-Jährige, die seit ihrer Kindheit in Griechenland lebt, in Haft bleiben muss.