DIE GESELLSCHAFTSKRITIK
: Essstäbchen für die Asiatin!

WAS SAGT UNS DAS? „Brigitte“ druckt nicht nur Fotostrecken mit Laienmodels – nun präsentieren dort Migrantinnen die Mode

Eines muss man den Kollegen aus Hamburg lassen: In ihrer aktuellen Ausgabe, in der nur Migrantinnen die Klamotten präsentieren, werden nicht nur Frauen aus arabischen Ländern und der Türkei gezeigt, sondern auch Frauen mit schwedischen und niederländischem Hintergrund. „Sie haben ihre Wurzeln in anderen Ländern, doch sie leben in unserer Mitte“, erkennt die Redaktion endlich, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist. Was sicherlich nett gemeint ist, ist kläglich gescheitert. Denn ohne Klischees kommt die Brigitte nicht aus: Einer dunkelhäutigen Studentin von den Bahamas haben die Stylisten einen bunten Stoffturban aufgesetzt. Eine Japanerin präsentiert – natürlich – Asia-Mode. Fehlen nur noch die Essstäbchen, denkt man und blättert weiter. Und dann – drei Seiten später – ist die Vietnamesin mit Essstäbchen in der Hand abgelichtet. Da fragt man sich beim Brigitte-Impressum mit anscheinend rein deutschen Namen: Haben die in der Redaktion immer ’ne Bockwurst im Mund? CAK