Grüner Streit um FDP-Reste

KLEINPARTEIEN Grünen-Geschäftsführer warnt vor Buhlen um Wähler der Liberalen

BERLIN taz | Im Parteivorstand der Grünen regt sich Widerspruch gegen den Vorstoß einiger Landespolitiker, sich künftig als liberale Partei in der politischen Mitte zu positionieren. „Eine politische Strategie, die versucht, die knapp eine Million Wähler der FDP von der Europawahl für uns zu gewinnen, wäre für uns Grüne eine tiefe Sackgasse“, schreibt Bundesgeschäftsführer Michael Kellner in einem Strategiepapier, das der taz vorliegt. Der Austausch zwischen grüner und liberaler Wählerschaft sei „ziemlich marginal“. Er plädiert deshalb dafür, vor allem auf Anhänger der SPD, der CDU und auf Nichtwähler zu zielen. Am Wochenende hatte der grüne hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir seine Partei aufgerufen, sie solle „die liberale Partei in Deutschland sein, denn eine relevante andere gibt es nicht mehr“.

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