Kritik wegen Bahn-Ausfällen

WINTERCHAOS Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Jost de Jager (CDU) forderte die DB Regio und die Nord-Ostsee-Bahn (NOB) auf, die Probleme mit Zugausfällen umgehend in den Griff zu bekommen

Außer vereisten Weichen machen den Unternehmen Störungen an den Triebwagen zu schaffen

Mit scharfer Kritik hat Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Jost de Jager (CDU) auf die Störungen im regionalen Bahnverkehr reagiert. Er forderte die DB Regio und die Nord-Ostsee-Bahn (NOB) am Mittwoch auf, die Probleme umgehend in den Griff zu bekommen.

„Die gegenwärtige Leistung der beiden Unternehmen entspricht nicht dem, was Land und Unternehmen in den Verkehrsverträgen vereinbart haben“, erklärte de Jager. „Deshalb bezahlt das Land nicht für ausgefallene Züge.“ Das Land prüfe weitere Sanktionen. Die Entscheidung darüber hänge von Gesprächen mit den Bahnunternehmen ab.

Aufgrund von Eis und Schnee fällt derzeit jeder zweite Zug zwischen Kiel und Lübeck aus. Zwischen Kiel und Eckernförde fahren die NOB-Züge mindestens bis Jahresende nicht mehr.

Trotz der geringeren Zahl von Zügen, die überhaupt noch fahren, sei es auch am Mittwoch wieder zu Verspätungen auf diesen Strecken gekommen, rügte der Minister. „Nach tagelangen Beschreibungen der Probleme durch die Bahnunternehmen ist bis heute eine Lösung nicht in Sicht.“ Er erwarte kurzfristig ein überzeugendes stabiles Ersatzkonzept für einen funktionierenden Winterverkehr, sagte de Jager.

Außer vereisten Weichen und anderen Problemen machen vor allem Störungen an den Triebwagen vom Typ Lint den beiden Bahnunternehmen zu schaffen. Momentan ist bei der Nord-Ostsee-Bahn und bei der DB Regio AG nur jeweils die Hälfte dieser Triebwagen einsatzbereit, führte de Jager aus.

Gründe für den Ausfall seien nach Angaben der Unternehmen Störungen der Luft- und Energieversorgung, abgerissene Leitungen und eingefrorene Trittstufen, aber auch fehlende Ersatzteile. „Das kann nicht nur an den Fahrzeugen liegen, denn bei der Schleswig-Holstein-Bahn und der Nordbahn fahren die Triebwagen ohne größere Probleme“, stellte de Jager fest. (dpa)