Leck verursacht Ölpest

MÜNSTERLAND Ein Rohrloch in 200 Meter Tiefe führt zu Vergiftung eines Naturschutzgebiets

KÖLN taz | Fast sieben Wochen nach dem ersten Ölfund auf einer Weide im münsterländischen Gronau haben der Betreiber des unterirdischen Lagers und die Bezirksregierung Arnsberg die Ursache des Austritts ermittelt: Ein Leck in den Rohren in mehr als 200 Meter Tiefe soll für die großflächige Vergiftung des Naturschutzgebiets verantwortlich sein. Ob die undichte Stelle auf Materialverschleiß oder einen Eingriff von außen zurückgeht und ob es der einzige Schaden ist, kann die Bezirksregierung noch nicht sagen.

Die Rohre führen zu einem unterirdischen Speicher, in dem in mehr als 1.000 Meter Tiefe ein Teil der nationalen Ölreserve lagert. Laut Schätzungen könnten bis zu 200.000 Liter Rohöl in das Erdreich geflossen sein, über dem ein Naturschutzgebiet liegt. Nach Bekanntwerden der Ursache kritisierte der BUND NRW die Sicherheit der Anlage. „Die Verrohrungen entsprechen offenbar nicht dem Stand der Technik“, sagte Geschäftsführer Dirk Jansen der taz. „Die Frage ist, warum es keine Vorrichtung gibt, die automatisch anspringt, wenn Löcher auftreten.“ Technisch sei das kein Problem. Nach dem Vorfall in Gronau müssten alle vergleichbaren Anlagen überprüft und bei Bedarf nachgerüstet werden, forderte er. ANJA KRÜGER