VIELE STIMMEN FÜR DIE FPÖ IN ÖSTERREICH
: Haiders Erben fliegen raus

WIEN taz | Fast nur Gewinner gab es laut Hochrechnungen in Österreich. Während die ÖVP mit 27,3 Prozent und geringen Verlusten ihren ersten Platz verteidigen konnte, legte die SPÖ leicht zu auf 23,8 Prozent. Wenn sich die Zahlen bestätigen, werden diese Parteien je fünf Abgeordnete nach Straßburg schicken. Am meisten gewannen erwartungsgemäß die Freiheitlichen (FPÖ), die mit einem Plus von knapp 7 Prozentpunkten auf 19,5 Prozent kommen dürften. Grund zur Freude haben aber auch die Grünen, die sich von 10 Prozent 2009 auf 15,1 Prozent katapultierten und ein drittes Mandat dazugewinnen. Sie blieben, was viele Umfragen infrage gestellt hatten, deutlich vor den Neos, der neuen liberalen Gruppierung, die sich beim ersten Antreten 7,9 Prozent und ein Mandat sicherte. Nicht mehr im EU-Parlament vertreten sein wird Jörg Haiders Gründung BZÖ. Auch der Klerikalkonservative Ewald Stadler mit seinen Rekos verpasste die Hürde.

Die Gewinner profitieren vom Ausstieg von Hans-Peter Martin, der vor fünf Jahren mit Unterstützung des Boulevard fast 18 Prozent geholt hatte. (rld)