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Kommission: US-Regierung soll mit Syrien und Iran reden. Briten und Polen wollen Irak-Truppen abziehen

WASHINGTON dpa/afp ■ Die Baker-Hamilton-Kommission empfiehlt der US-Regierung direkte Gespräche mit dem Iran und Syrien, um der blutigen Gewalt im Irak Herr zu werden. Dies berichtete die New York Times gestern. Das Expertengremium unter Führung des republikanischen Exaußenministers James Baker und des Demokraten Lee Hamilton wolle jedoch keinen Zeitplan für einen Abzug der rund 150.000 US-Soldaten vorschlagen. Mehrere Mitglieder der aus fünf Demokraten und fünf Republikanern bestehenden Kommission plädierten jedoch für einen phasenweisen Rückzug von bis zu 80.000 US-Soldaten innerhalb eines Jahres. Der US-Kongress hatte die Kommission damit beauftragt, Vorschläge zur Richtungsänderung der Irak-Politik der USA auszuarbeiten.

Die beiden Vorsitzenden der Irak-Kommission wollten gestern und heute mit den anderen Mitgliedern über einen Entwurf des Abschlussberichts beraten. Dieser Bericht soll Ende Dezember veröffentlicht werden. US-Präsident George W. Bush muss die Empfehlungen der Kommission nicht in die Tat umsetzen, hat aber eine genaue Prüfung zugesagt.

In London kündigte der britische Verteidigungsminister Des Browne eine deutliche Verkleinerung der britischen Streitmacht im Irak an. „Ich gehe davon aus, dass die Zahl britischer Soldaten im Irak bis Ende 2007 deutlich niedriger sein wird“, so Browne. Es gehe um „einige tausend“ Soldaten. Derzeit hat Großbritannien rund 7.100 Soldaten im Südirak stationiert. In Warschau kündigte Präsident Lech Kaczyński an, Polens Kontingent bis Ende 2007 komplett aus dem Irak abzuziehen. Polen hat derzeit 880 Soldaten im Irak stationiert.