Junge Union sagt Kaffeefahrt gegen Linksextremismus ab

BERLIN taz | Die Junge Union (JU) Köln sagt eine umstrittene Reise ab, die unter dem Motto „Wir fahren nach Berlin – gegen Linksextremismus“ in die Hauptstadt führen sollte. Aus einem neu aufgelegten Anti-Linksextremismus-Topf des Familienministeriums finanziert, wollten die Jungkonservativen den Checkpoint Charlie und ein ehemals besetztes Haus besuchen, später stand ein „Ausflug ins Berliner Nachtleben“ auf dem Programm.

Nach heftiger Kritik der Opposition findet die Fahrt nun nicht statt. Gründe wollte die JU Köln nicht nennen. Wie aus der Bundesgeschäftsstelle zu hören war, passte dem Familienministerium die Reise in der Form nicht. Das Ministerium selbst teilte mit, die Entscheidung zur Absage habe allein bei der JU gelegen.

Weiter stattfinden sollen zwei Berlin-Reisen der JU Hessen und der JU Bayern. Insgesamt wurden vom Familienministerium für die Anti-Linksextremismus-Fahrten der JU 29.000 Euro bewilligt. Dem Ministerium scheint die Angelegenheit inzwischen peinlich zu sein. In einer Antwort auf eine SPD-Anfrage heißt es, man prüfe, ob die Ausgestaltung der Fahrten den „der Förderentscheidung zugrunde liegenden Antragsunterlagen entspricht“. (wos)