„Wir sind optimistisch“

Aktionswoche gegen Studiengebühren

■ 23, studiert Ethnologie. Beim Bildungsstreik im letzten Jahr war er voll involviert, nun organisiert er die Aktionswoche mit.

taz: Herr Weber, Studiengebühren werden immer verbreiteter. Was haben Sie dagegen?

Alexander Weber: Sie machen Studierende von Krediten abhängig. Seit zwei Jahren können sich etwa zwei Drittel der studentischen Kreditnehmer ihre Zinsen stunden lassen, die dafür die Stadt bezahlt, aber bekanntlich ja auch kein Geld hat. Dabei könnte die Studienfinanzierung so einfach sein.

Wie denn? Immer mehr Menschen wollen studieren.

Das ist ja auch gut so. Aber was wäre, wenn Steuerprüfer die Abgaben der Besserverdienenden unter die Lupe nähmen, wie es die Linke kürzlich beantragt hat? Sie geht von zusätzlichen Einnahmen in Höhe von 140.000 Millionen Euro pro Jahr aus – mehr als genug für die Studienfinanzierung.

Wie schnell könnten die Gebühren denn abgeschafft werden?

Zum nächsten Sommersemester. SPD und GAL müssten dem Antrag nur zustimmen.

Haben die Studierenden nach dem großen Streik im letzten Jahr überhaupt noch Lust auf Protest?

Das ist tatsächlich ein Problem. Wir hatten alle sehr viel Energie in den Bildungsstreik gesteckt. Dass die Besetzung so erfolglos blieb, hat viele desillusioniert.

Wie groß ist Ihr Orga-Team jetzt?

Wir sind nur 25 Leute, aber sehr optimistisch.

INTERVIEW: EMS

Heute startet die Aktionswoche mit einem Banken-Flashmob und endet Donnerstag mit einer Demo. Infos zu erfragen unter hamburg-brennt@gmx.de.