Solidarität mit Wikileaks

WIKILEAKS Protestkundgebungen in Australien. 16-jähriger Hacker in den Niederlanden wegen Angriff auf Kreditkartenunternehmen festgenommen

SYDNEY afp | Nach den Hacker-Angriffen im Internet haben sich Unterstützer von Wikileaks auch mit Protestkundgebungen auf der Straße hinter die Enthüllungsplattform und ihren Chef Julian Assange gestellt. In Assanges Heimatland Australien demonstrierten am Freitag Hunderte Menschen gegen seine Inhaftierung. Mit Spruchbändern und Plakaten versammelten sich in mehreren Städten des Landes Hunderte Wikileaks-Unterstützer und forderten die australische Regierung auf, sich für Assanges Rechte einzusetzen. Die Proteste richteten sich vor allem gegen Regierungschefin Julia Gillard. Diese hatte dem 39-jährigen Assange wegen der Veröffentlichung von US-Geheimdepeschen durch Wikileaks vorgeworfen, „in grober Weise unverantwortlich“ gehandelt und einen „illegalen Akt“ begangen zu haben.

In den Niederlanden wurde ein 16-Jähriger festgenommen. Er habe zugegeben, sich an den Hacker-Angriffen auf die Seiten von Visa und Mastercard beteiligt zu haben, erklärte die Staatsanwaltschaft. Der Jugendliche sei „wahrscheinlich Teil einer größeren Hacker-Gruppe“.

Die Gruppe „Anonymous“ hatte mit Angriffen vorübergehend die Websites von Visa und Mastercard lahmgelegt. Die Kreditkartenunternehmen hatten nach der Veröffentlichung der geheimen US-Diplomatendepeschen Kreditkartenzahlungen an die Plattform eingestellt. Auch die Seite von Amazon, von dessen Servern Wikileaks in der vergangenen Woche verbannt worden war, wurde angegriffen, anscheinend aber ohne Erfolg. Das Bezahlsystem Paypal schaltete das zuvor gesperrte Konto von Wikileaks nach einem Hacker-Angriff wieder frei.