Kiel streitet über den G8-Gipfel

Schleswig-Holstein könnte sich im Falle einer Absage Mecklenburg-Vorpommerns vorstellen, den G-8-Gipfel im kommenden Juni auszurichten. Das sagte Wirtschaftsminister Dietrich Austermann (CDU) in einem Interview. Das Land sei „gut aufgestellt“. Das Treffen der Vertreter der mächtigsten Nationen soll im kommenden Jahr eigentlich in Heiligendamm in Mecklenburg-Vorpommern stattfinden, zurzeit gibt es aber Streit um die Finanzierung. Austermanns Äußerung rief Proteste der Opposition hervor: SSW und Grüne forderten, Austermann solle die Einladung zurücknehmen. Dessen Sprecher betonte, das Land habe nicht „den Hut in den Ring geworfen“, habe aber Interesse, „wenn es gefragt würde“.

Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) teilte mit, das Thema sei für die Landesregierung „nicht aktuell und auch kein Thema im Kabinett. Minister Austermann hat übrigens nicht gesagt, dass Schleswig-Holstein sich um den Gipfel bewirbt. Er hat lediglich deutlich gemacht, dass Schleswig-Holstein auf Grund seiner touristischen Infrastruktur das Treffen ausrichten könnte.“ Justizminister Uwe Döring (SPD) sprach im Flensburger Tageblatt von einem „PR-Gag, der gar keine Substanz hat“.

Derweil hält die Bundesregierung an Heiligendamm fest: Angesichts des „enormen Vorlaufs solcher Treffen“ sei an einen anderen Ort nicht zu denken, sagte Sprecher Thomas Steg gestern in Berlin. EST