AKW Krümmel ohne Chefin

ATOM Vattenfall-Kandidatin fällt durch Prüfung

KIEL/GEESTHACHT dpa | Wenige Wochen vor dem geplanten Wiederanfahren des seit Langem abgeschalteten AKW Krümmel hat die Reaktoraufsicht in Kiel die von Betreiber Vattenfall vorgeschlagene neue Chefin abgelehnt. Der Bewerberin sei es nicht gelungen, „fehlende praktische Erfahrung im Produktionsbereich hinreichend zu kompensieren“, sagte Justizminister Emil Schmalfuß (parteilos) am Donnerstag. Deshalb könne sie die Kraftwerksleitung nicht übernehmen. „Wir bedauern diese Entwicklung, können im Interesse der Sicherheit aber nicht anders entscheiden.“

Der Minister forderte Vattenfall auf, einen neuen Vorschlag zu machen. Aus Sicht von Schmalfuß darf Krümmel erst wieder ans Netz, wenn es einen neuen Leiter hat. Der Neustart des Reaktors ist nach bisherigem Stand für Anfang 2011 vorgesehen. Welche Verzögerung die ungeklärte Personalie nach sich zieht, ist offen. Wegen Pannen und technischer Probleme ist das AKW seit Mitte 2007 fast durchweg abgeschaltet.

Nach dem von Bund und Ländern festgestellten Standard müsse der Leiter eines Atomkraftwerks grundsätzlich eine Fachkunde-Prüfung für Schichtleiter bestanden haben, betonte der Kieler Minister. Dies sei bei der von Vattenfall vorgesehenen Krümmel-Leiterin nicht der Fall.