Grubenkatastrophe in der Türkei

ANATOLIEN 238 Bergleute sterben bei Brand, 120 werden noch vermisst. Polizei geht gegen Demonstranten in Ankara vor. Weitere Proteste angekündigt

ISTANBUL taz | Nach einem Brand in einer Grube in Westanatolien hat die türkische Polizei am Mittwochnachmittag Hunderte Demonstranten daran gehindert, vor dem Energieministerium in der Hauptstadt Ankara zu protestieren. Zu diesem Zeitpunkt waren in der Stadt Soma 238 tote und 88 verletzte Bergleute geborgen worden. Mindestens 120 wurden noch unter Tage vermutet. Sie zu retten besteht kaum noch Hoffnung. Premier Erdogan sprach gestern am Unfallort den Angehörigen sein Beileid aus – und erklärte, man werde den Unfall genau untersuchen. Damit reagiert er auf Vorwürfe, die Sicherheitsbedingungen für den Brand verantwortlich machten. Erst vor zwei Wochen hatte die Opposition einen Untersuchungsausschuss zu der Mine beantragt, was jedoch von der AKP abgeblockt wurde. Energieminister Taner Yilmaz bescheinigte dem Betrieb sogar, besonders sicher zu sein. JG

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