Bezirk lässt Arche links liegen

Marzahn-Hellersdorf kürzt die Mittel für das christliche Kinderhilfsprojekt

Der Bezirk Marzahn-Hellersdorf zieht sich weiter aus der Förderung des Kinderhilfsprojektes „Arche“ zurück. Statt wie 2005 36.000 Euro soll die christliche Einrichtung 2007 nur noch die Hälfte bekommen.

Bereits für 2006 hat der Bezirk den Zuschuss für die Hellersdorfer Armenküche auf 18.000 Euro halbiert. Nach Protesten sagte die Bezirksversammlung jedoch Ende 2005 die fehlenden 18.000 Euro zu – mit der Auflage, es in Familienprojekte zu investieren. Die Arche ist jedoch ein Kinderprojekt. Sie bietet ihnen ein warmes Mittagessen und hilft bei den Hausaufgaben. „Wir arbeiten hier nicht mit Erwachsenen, die Auflage war nicht zu erfüllen“, sagt Wolfgang Büscher von der Arche.

Für das kommende Jahr steht jetzt fest, dass der Zuschuss nicht erhöht wird. „Die Arche hat ausreichend Mittel“, sagt Jugendstadträtin Manuela Schmidt (PDS). Für die Verteilung der Zuschüsse sei wichtig, welche Projekte Zugang zu Drittmitteln hätten. „Die Arche hat da eine Reihe von Möglichkeiten“, so Schmidt.

Arche-Sprecher Büscher bestätigt, dass „98 Prozent unseres Budgets aus Spenden stammen“. Allerdings steige die Nachfrage ständig an: „In die Arche kommen täglich 350 Kinder, vor ein paar Jahren waren es erst 200“, so Büscher. „Ohne einen Sponsor müssen wir kürzen.“

Rückendeckung kommt von der SPD: „Wir sind gegen die Kürzung“, sagt BVV-Mitglied Felix Frenzel. Seine Partei habe einem CDU-Antrag zugestimmt, der die Anhebung der Mittel auf 36.000 Euro fordere. Die Chancen stehen allerdings schlecht: „Dieses Jahr kann nichts mehr geändert werden“, so Frenzel. Erst im nächsten Jahr könne wieder über den Zuschuss debattiert werden. Wer dann Bezirksbürgermeister ist, ist unklar: Nachdem ein SPD-Kandidat im Oktober scheiterte, will die CDU heute mit der PDS für deren Kandidatin Dagmar Pohle stimmen. Sebastian Kretz