GESUCH UM KIRCHENASYL IN BERLIN
: Flüchtlinge nun an der Gedächtniskirche

BERLIN | Nach dem Abbruch ihres Hungerstreiks am Berliner Alexanderplatz haben elf Flüchtlinge Montagnacht am Breitscheidplatz ausgeharrt, nachdem ihr Gesuch um Kirchenasyl in der Gedächtniskirche abgelehnt worden war. Am 3. Mai waren 14 Afrikaner in den Hungerstreik, am 7. Mai auch in den Durststreik getreten. Viele von ihnen wurden immer wieder für kurze Behandlungen in die Klinik gebracht. Mit ihrer Aktion wollen die Männer ein Bleiberecht in Deutschland erzwingen.

Die evangelische Kirche hat ihre Zurückhaltung gegenüber den Flüchtlingen verteidigt. Das Anliegen der Flüchtlinge sei zwar verständlich, erklärte eine Sprecherin. Jedoch seien Identität, Abschiebungsbedrohung und drohende Restriktionen in deren Herkunftsländern nicht hinreichend bekannt. Hunger- und Durststreik zeigten jedoch auf, in welch großer Not Menschen sind. „Wir als Kirche werden auch weiter im Gespräch bleiben“, versicherte sie. Bevor jedoch nicht die politischen Möglichkeiten geklärt sind, gebe es auch keine Entscheidungen darüber, ob die Voraussetzungen für ihre Aufnahme vorliegen. (epd)