Hannover hilft Werder nicht

Nicht immer reicht es gegen eine Spitzenmannschaft, ein einziges Tor zu machen. Diese Lehre musste Hannover 96 vier Tage nach dem Sieg in München aus seiner 1:2-Niederlage gegen den VfB Stuttgart ziehen

Der VfB Stuttgart hat Werder Bremen von der Spitze der Fußball-Bundesliga gestürzt. Binnen fünf Minuten sorgten der kurz vor Schluss mit Gelb-Rot vom Platz gestellte Thomas Hitzlsperger (49.) und Cacau (54.) mit ihren Toren für den vierten Auswärtssieg der Schwaben in dieser Saison. Vier Tage nach dem Überraschungserfolg in München konnte Hannover beim 1:2 (1:0) gegen das nächste Spitzenteam nur in den ersten Halbzeit mithalten. Der junge Jan Rosenthal (13.) hatte vor 28.847 Zuschauern in der AWD-Arena das hochverdiente Führungstor erzielt.

Hannover bleibt nach der sechsten Saison-Niederlage als Tabellen- 15. auf einem Abstiegsplatz. Die Stuttgarter haben einen Zähler Vorsprung auf das punktgleiche Duo Werder Bremen und Schalke 04. Erstmals seit dem 16. Oktober 2004 steht der VfB damit wieder an der Spitze der Bundesliga-Tabelle.

Die „jungen Wilden“ von Armin Veh begannen stürmisch. Mario Gomez schob nach einem Steilpass von Thomas Hitzlsperger bereits in der 5. Minute den Ball am herausstürzenden 96er-Keeper Robert Enke, aber auch am langen Pfosten vorbei. Danach hatten die Hausherren Glück, denn Schiedsrichter Jochen Drees (Mainz) verweigerte in seinem erst achten Bundesligaspiel den von den Schwaben-Fans geforderten Strafstoß. Gomez (7.) war nach einer Attacke von Hanno Balitsch elfmeterwürdig gefallen.

Wie der Blitz aus heiterem Himmel fiel danach der 96er- Führungstreffer. Auf der linken Seite hatte sich Michael Tarnat fein durchgesetzt. Seine Flanke nutzte der erst 20-jährige Rosenthal und schaffte sein zweites Bundesliga-Tor. Gegen den platzierten Flachschuss war VfB-Keeper Timo Hildebrand in seinem 200. Bundesligaspiel chancenlos. Auch sieben Minuten später wäre der 27- Jährige machtlos gewesen, als Rosenthal wiederum nach Tarnat-Flanke abzog, aber knapp am Tor vorbeizielt. Auch Jiri Stajner (38.) konnte eine Hereingabe des überragenden Tarnat nicht verwerten.

Nach der Pause zeigte der VfB sein wahres Gesicht. Nach einer Cacau-Flanke schafft Hitzlsperger mit einem Volleyschuss aus neun Metern den Ausgleich. Wenig später traf Gomez den Pfosten und Cacau staubte ab.Michael Rossmann, dpa