Guidos Guillaume

WIKILEAKS Büroleiter von FDP-Chef Westerwelle hat Interna an die US-Botschaft weitergegeben

BERLIN dpa/taz | Die FDP hat ihren Maulwurf enttarnt. Es ist der Büroleiter von FDP-Chef Guido Westerwelle. Der 41-jährige Helmut Metzner gab zu, im Herbst 2009 Informationen zum Verlauf der Koalitionsgespräche weitergegeben zu haben. Er wurde am Donnerstag von seinem Job als Büroleiter entbunden. Metzner war während der Koalitionsverhandlungen in der FDP-Zentrale für „internationale Kontakte“ zuständig.

Der Fall war durch die Enthüllungen der Internetplattform Wikileaks bekannt geworden. Demnach ließ sich der US-Botschafter in Deutschland von einem „jungen, aufstrebenden Parteigänger“ der FDP mit vertraulichen Informationen versorgen. Westerwelle äußerte sich zu dem Fall zunächst nicht. Nach Veröffentlichung der Wikileaks-Dokumente hatte er noch bezweifelt, dass es tatsächlich einen FDP-Informanten gab.

FDP-Sprecher Wulf Oehme betonte, dass „keine vertraulichen Dokumente“ übergeben worden seien. „Für ein rechtlich angreifbares Verhalten gibt es keine Anhaltspunkte.“ Metzner sei von der US-Botschaft angesprochen worden. Er habe „in eigener Verantwortung“ gehandelt. Er verwies darauf, dass auch „zahlreiche Mitarbeiter anderer Parteien“ mit der US-Botschaft in Gesprächskontakt stünden.

Gesellschaft + Kultur SEITE 14