VORBILD INDIEN
: Zwei Finger für ein Halleluja

NEU DELHI dpa/taz | Wenn es um Politik geht, zetern und jammern die Deutschen unentwegt. Nirgendwo ist die Politik- und Parteienverdrossenheit größer als hierzulande. Da sollte man sich ruhig mal Indien zum Vorbild nehmen. Ein Inder hat sich jetzt aus Freude über den Wahlsieg seines Lieblingspolitikers einen Finger abgehackt. „Ich habe einen Finger abgehackt und ihn Gott dargeboten, weil ich das gelobt hatte“, sagte der 31-jährige Anil Scharma aus dem ostindischen Bundesstaat Bihar der Nachrichtenagentur IANS. Und es ist nicht der erste Finger, von dem sich der politikbegeisterte Eigenmetzger trennt. Bereits 2005 hatte sich Anil Scharma nach einem Wahlsieg seines Kandidaten einen Finger entfernt. Das ist echte Politleidenschaft und sollte allen deutschen Miesepetern ein Beispiel geben, dass man mehr als nur Stinkefinger für die Politik übrig haben kann.