Polizei noch ohne Spur

Nach dem rechtsextremen Überfall auf eine Journalistin in Blankenfelde stehen Ermittler ohne Tatverdächtige da

Fünf Tage nach dem rechtsextremen Angriff auf eine ARD-Journalistin in Blankenfelde hat die Polizei noch keine Täter ermittelt. Das Polizeipräsidium Potsdam suche weiterhin mit Hochdruck nach Tatverdächtigen, denen gefährliche Körperverletzung vorgeworfen werde, sagte Polizeisprecher Olaf Pokorny gestern in der Landeshauptstadt. Unterdessen fahnden Antifagruppen mit Fotos im Internet nach mutmaßlichen Tätern aus der Neonazi-Szene. In Sachsen fordern die Grünen Medienberichten zufolge Aufklärung über die mögliche Beteiligung eines Mitarbeiters der NPD-Landtagsfraktion.

Die brandenburgische Polizei räumte Fehler der Einsatzführung bei der Kontrolle des Treffens der rechtsextremen „Heimattreuen Deutschen Jugend“ (HDJ) ein. „Es gab Versäumnisse bei der Kommunikation und der Einschätzung der Lage vor Ort“, sagte Pokorny. Polizeibeamte waren erst 45 Minuten nach Eingang eines Notrufs am Ort des Angriffs eingetroffen. Die Journalistin und Rechtsextremismus-Expertin Andrea Röpke war am vergangenen Sonnabend am Rand des als „Märkischer Kulturtag“ deklarierten Treffens der „Heimattreuen Deutschen Jugend“ angegriffen und verletzt worden. Die „HDJ“ gilt als mögliche Nachfolgeorganisation der „Wiking-Jugend“. An dem Treffen von rund 200 Neonazis in Blankenfelde am südlichen Rand von Berlin hatten auch viele Frauen und Kinder teilgenommen. EPD