Medienticker

Ohne Einigung endete am Dienstagabend eine Verwaltungsratssitzung der Pariser Zeitung Libération. Bis zum nächsten Treffen am kommenden Montag gehen die Verhandlungen zwischen den Vertretern der wichtigsten Aktionärsgruppen und des Personals weiter. Auf dem Tisch liegt ein drastischer Sparplan. Verfasst hat ihn François de Hodey, Vertreter der Zeitung Libre Belgique, die mit einem Prozent an Libération beteiligt ist. Seine Vorschläge haben weitgehend die Zustimmung des Hauptaktionärs Edouard de Rothschild. Um wieder ins finanzielle Gleichgewicht zu finden, müssten rund 100 von gegenwärtig noch 280 Stellen verschwinden. Erstmals wird nun im Detail der geplante Abbau aufgelistet: 50 bis 55 Libé-Journalisten, das heißt mehr als ein Drittel der jetzt 138 RedakteurInnen, sollen ihre Job verlieren, am Sekretariat und der Fotoabteilung soll kräftig gestrichen, die Dokumentation ganz aufgelöst werden. „Das ist völlig inakzeptabel“, meinte dazu Gewerkschaftssprecher François Wenz-Dumas. RUBA