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: Heitere Trendforschung

Der ehemalige „Titanic“- und „Kowalski“-Redakteur Richard Kähler liest im „Toten Salon“

„Man glaubt, das gibt es nicht, und dann gibt das das doch“, fasste Richard Kähler einst die Quintessenz seiner Arbeit als Trendforscher „Teddy Hecht“ zusammen. Für die Satire-Magazine Titanic und Kowalski unternahm er zahlreiche ethnologische Reisen, meist nicht weiter als ins nahe gelegende Einkaufszentrum oder in die Eckkneipe. Sarkastisch, doch in präzisen Beobachtungen diskutierte er mal die aktuelle Frauenmode, dann wieder die Ästhetik eines Auto-Kotflügels.

„Wir wissen nicht, was uns erwartet“, sagt Gerhard Henschel vom „Toten Salon“. Nicht verwunderlich, denn Kähler stellte seine journalistischen und schriftstellerischen Tätigkeiten 1993, nach dem Ende von Kowalski, ein. Einige vermuteten gar, er sei verschollen. „Wahrscheinlich wird er heute nur drei Sätze aus seinem Roman ‚Marsmännchen-Report‘ lesen, doch viele neue Geschichten“, hofft Henschel. Dennoch befürchtet er, dass Kählers Stimme nach dieser Lesung wieder „für lange Zeit verschallen wird“. BOC

„Toter Salon“: 20 Uhr, Thalia Theater/Nachtasyl, Eintritt 11 Euro (erm. 6)