Bischof verurteilt Suizid von Pfarrer

ERFURT epd ■ Die Selbstverbrennung eines Thüringer Pfarrers am Reformationstag in Erfurt hat eine neue Diskussion über das Verhältnis von Christentum und Islam ausgelöst. Die Beschäftigung mit anderen Religionen werde „immer wichtiger“, betonte der Magdeburger Bischof Axel Noack gestern gegenüber Spiegel online. Gleichzeitig distanzierte er sich ausdrücklich von der Selbstverbrennung des pensionierten 73-jährigen Theologen. Der Pfarrer hatte seine Verzweiflungstat in einem Brief mit der „Sorge um die Ausbreitung des Islams“ begründet. „Die Tat Weißelbergs verurteile ich, den Menschen Roland Weißelberg dagegen nicht“, so Noack. Die Kirche müsse sich jedoch fragen, „warum es niemanden gab, an den er sich hätte wenden können“, fügte der Bischof der Kirchenprovinz Sachsen hinzu, zu der aus historischen Gründen auch Erfurt gehört. Unabhängig von der Selbstverbrennung sei die Kirche interessiert an Gesprächen mit anderen Religionen, um „gemeinsam Frieden und Freiheit in die Welt zu bringen“, bekräftigte Noack.